Mareike Wieland und Andreas Riedl gewinnen Herbert von Halem-Promotionsförderpreis der DGPuK 2022

Aus der Fachgesellschaft

2022 wird der Herbert von Halem-Promotionsförderpreis zum achten Mal vergeben und geht in diesem Jahr an Mareike Wieland und Andreas Riedl. Eine Jury aus vier promovierten Wissenschaftler*innen erachteten beide Arbeiten als besonders preisträchtig und hat sich daher dafür eingesetzt, dass beide Projekte ausgezeichnet werden.


Die Arbeit "Smarte Medien, smarte Informationsverarbeitung? Rezeption und Wirkung nicht-intendierter Nachrichtenkontakte im Kontext einer Smartphone-basierten Social Media-Nutzung" von Mareike Wieland untersucht die Chancen und Grenzen der sogenannten „incidental news exposure“. Sie nimmt dabei auf theoretischer Ebene eine vielversprechende Integration unterschiedlicher theoretischer Ansätze vor und überzeugt auch mit Blick auf das gewählte Forschungsdesign. Mittels einer eigens angepassten Forschungs-App zum ereignisbasierten, signalkontingenten Experience Sampling mittels Smartphone bei der Nutzung von Social-Media-Plattformen können nicht nur Unterschiede zwischen Personen analysiert, sondern auch situative Faktoren und Unterschiede im Nachrichtennutzungsverhalten einzelner Personen in den Blick genommen werden. Die Arbeit leistet daher einen wichtigen Beitrag zur wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit Informiertheit in Zeiten algorithmisch kuratierter Informationsumgebungen.

Die Arbeit von Andreas Riedl mit dem Titel "Nachrichtenqualität als journalistischer Prozess. Demokratietheoretisch fundierte Performanz zwischen Wollen, Sollen und Können” widmet sich einem Dauerbrenner der Kommunikations- und Journalismusforschung: der Qualität von Nachrichten, und denkt die Thematik auf innovative Weise sowohl theoretisch als auch methodisch neu: Es wird eine überzeugende Systematisierung von Nachrichtenqualität entwickelt und auf Basis der Akteur*innen-Struktur-Dynamik werden relevante Einflussfaktoren auf die Qualität von Nachrichten herausgearbeitet. Neben der Theoriebildung ist aber auch das aufwändige Mehrmethodendesign des Promotionsprojektes überzeugend. Die Ergebnisse versprechen spannende Implikationen sowohl für die journalistische Praxis als auch neue Impulse für die Medienqualitätsforschung.

Genau wie die Jury sind auch die Mittelbausprecher*innen überzeugt, dass beide Dissertationsprojekte in herausragende Buchpublikationen münden werden! Wir freuen uns auf die Lektüre, wünschen alles Gute für den Endspurt und gratulieren auch auf diesem Weg nochmals. Ein Dankeschön geht zudem an die Jury und alle Einreichenden, die ebenfalls sehr interessante Projektbeschreibungen verfasst haben und der Jury spannende Einblicke geboten haben. 

Alex Rihl und Elena Link