Aus den Fachgruppen
Von links: Tabea Lüders, Julia Niemann-Lenz, Eva Ziegelturm, Jens Vogelgesang, Lisa Mai und Pablo Jost (Foto: Jula Bruns)

Wir gratulieren den Gewinnerinnen Lisa Mai (RPTU Kaiserslautern-Landau), Tabea Lüders (Karlsruher Institut für Technologie) und Eva Ziegltrum (LMU München)!


Auch in diesem Jahr wurden im Rahmen der Methodentagung in Salzgitter wieder drei herausragende studentische Arbeiten mit den forsa / Paul Lazarsfeld-Stipendien ausgezeichnet. In seiner Laudatio hob Prof. Dr. Jens Vogelgesang hervor, dass die prämierten Masterarbeiten nicht nur methodisch überzeugten, sondern auch inhaltlich Maßstäbe setzten.

Ausgezeichnet wurden:

  • Lisa Mai (RPTU Kaiserslautern-Landau)
    Lösungsjournalismus als Strategie zur Förderung umweltfreundlicher Verhaltensweisen

    Die Arbeit liefert belastbare Impulse für die journalistische Klimakommunikation. In einem groß angelegten Online-Experiment wurde getestet, wie lösungsorientierte und narrative Darstellungsformen wirken. Die Ergebnisse zeigen: Erst die Verbindung von narrativen Elementen mit lösungsjournalistischen Ansätzen fördert Hoffnung, Selbstwirksamkeit und die Bereitschaft zu umweltfreundlichem Handeln. Methodisch überzeugt die Studie durch den sorgfältigen Einsatz von Mediationsmodellen und liefert zugleich praxisnahe Anknüpfungspunkte für eine wirksame, handlungsorientierte Klimaberichterstattung.
     
  • Tabea Lüders (Karlsruher Institut für Technologie)
    Outperforming epistemic expertise? Expert:innen in der deutschen journalistischen Berichterstattung über textgenerative Künstliche Intelligenz

    Mit einer differenzierten und umsichtig reflektierten Herangehensweise leistete sie Pionierarbeit in der Codierung von Expert:innen. Ihre Analyse zeichnet sich durch die Large Language Models und netzwerkanalytischen Ansätzen aus. Während wirtschaftsnahe Praxisexpertise im medialen Diskurs über KI dominiert, bleibt epistemisches Wissen und moralisch reflektierte Abwägungskompetenz deutlich seltener vertreten. Damit trägt die Studie zur Einordnung der Machtbalance im öffentlichen KI-Diskurs bei und bietet zugleich ein innovatives methodisches Modell zur Differenzierung medial sichtbarer Akteur:innen.
     
  • Eva Ziegltrum (LMU München)
    Click, Share, Vote – Wie sich Engagement in sozialen Medien im Wahlverhalten wider-spiegelt – eine Betrachtung von Affordanzen sozialer Medien und populistischen Kommunikationsstrategien im Bundestagswahlkampf 2021

    Die Arbeit untersucht den Einfluss sozialer Medien auf Wahlentscheidungen im Bundestagswahlkampf 2021 und setzt dabei auf agentenbasierte Modellierung (ABM). Im Fokus steht die Wechselwirkung von algorithmisch verstärkten Inhalten, individueller Mediennutzung, politischer Einstellung und plattformspezifischen Kommunikationsstrategien. Mit der Verbindung theoretischer Ansätze zu Populismus, Mediennutzung und algorithmischer Personalisierung liefert die Studie differenzierte Einblicke in die Dynamiken digitaler Öffentlichkeit.

Im Anschluss an die Präsentationen entfaltete sich eine lebhafte Diskussion und es ergaben sich viele Optionen für Anschlussfragestellungen und methodische Weiterentwicklungen.

Mit großer Freude gratulieren wir den Preisträgerinnen herzlich zu ihren herausragenden Leistungen! Wir freuen uns auch darüber, dass für alle drei Preisträgerinnen die Masterarbeit nur der erste Schritt in eine wissenschaftliche Karriere war und alle drei mittlerweile als wissenschaftliche Mitarbeiterinnen eine Promotion aufgenommen haben. Wir wünschen ihnen weiterhin viel Erfolg und hoffen auf ein Wiedersehen auf zukünftigen Methoden-Tagungen!

Foto: Jula Bruns